Im Sommer vor seinem Tod arbeitete Roger Willemsen an einem neuen Buch: «Wer wir waren» sollte es hei?en. Er sah sich unsere Gegenwart an, als w?re er schon viele Jahre weiter in die Zukunft gereist: Was machen wir gerade mit dieser Welt und unserem Leben? Warum machen wir das? Und warum machen wir es nicht anders, obwohl wir wissen, dass wir so in die Katastrophe schlittern? Roger Willemsen arbeitete an diesem Buch mit gro?er Entschiedenheit und Leidenschaft. "Wer wir waren" sollte im Herbst 2016 erscheinen, aber Roger Willemsen h?rte auf zu schreiben, als er von seiner Krankheit erfuhr. Er trat auch nicht mehr auf. Kurz vorher hatte er im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern eine Rede von mitrei?endem Furor gehalten, in der er den Kern von «Wer wir waren» formuliert hat. Sie war f?r ihn von gro?er Bedeutung und ist es f?r uns umso mehr: Es war sein letzter Auftritt, es ist sein letzter Text. Uns haben viele Briefe erreicht, in denen Roger Willemsens Leserinnen und Leser fragen, ob wir wissen, was er zu den politischen und sozialen Entwicklungen unserer Tage gesagt h?tte. Diese Rede gibt darauf Antworten. Auch deswegen haben wir uns entschlossen, sie zu ver?ffentlichen. Ihr Aufruf, sich nicht einverstanden zu erkl?ren, l?sst uns alle sp?ren, wen wir verloren haben. Und was wir ihm und uns schuldig sind. J?rg Bong Verlegerischer Gesch?ftsf?hrer S. Fischer Verlag Frankfurt, 2016