Goethes erster Roman erz?hlt die Geschichte der Liebe des jungen Werther zu einer Frau – die bereits vergeben ist. Diese verbotene Liebe endet tragisch. Im Jahr 1772 wandert der sp?tere Dichterf?rst noch zu Fu? nach Wetzlar, um dort eine Praktikumsstelle anzutreten. Auf einem Ball verliebt er sich in die 19j?hrige Charlotte Buff. Sie ist jung und sch?n wie Werthers Lotte und wie Lotte sorgt sie nach dem Tod der Mutter f?r ihre j?ngeren Geschwister. Doch Charlotte ist bereits seit ihrem 15. Lebensjahr dem hannoverschen Gesandschaftssekret?r Johann Christian Kestner versprochen. Beiden blieb Goethe jedoch ein Leben lang freundschaftlich verbunden. Diese ist die autobiografische Seite des Romans. Die Dramatik entnahm Goethe einer anderen Geschichte, der des braunschweigischen Gesandtschaftssekret?rs Carl Wilhelm Jerusalem, eines Leipziger Studienkollegen: Dieser hatte sich in diesem Jahr 1772 in eine verheiratete Frau verliebt. Hinzu kamen berufliche Probleme, schlie?lich sah er im Freitod den einzigen Ausweg. Pikant: Die Waffe, mit der er seinem Leben ein Ende setze, geh?rte Charlotte Buffs Ehemann. Also beides – eigene Verliebtheit wie die Nachricht vom Tod des ungl?cklichen Jerusalem, dienten Goethe als Vorlage f?r seinen Welterfolg. Der Roman erschien erstmals 1774. Bis heute h?lt sich die Geschichte, dass das Erscheinen des Romans zu einer wahren Selbstmordwelle gef?hrt habe.